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156 Route 29. PALERMO. Cappella Palatina.

Am SW.-Ende des Corso Vittorio Emanuele, hinter der weiten
Piazza della Vittoria (Pl. B 2), liegt auf einer mäßigen Boden-
erhebung
, welche zu allen Zeiten die Burg getragen hat, der

Palazzo Reale (Pl. B 1), dessen ursprüngliche Bestimmung
sich noch jetzt in dem festungsartigen Charakter des Gebäudes
ausspricht, obwohl nur noch die Grundmauern arabisch sind und von
dem normannischen Bau nur der mittlere Turm mit dem Spitzbogen
(S. Ninfa, s. unten) übrig geblieben ist.

Das letzte Tor l., gegenüber dem Denkmale Philipps V., führt
in den Schloßhof (Schirme und Stöcke beim Portier abzugeben;
Führer ½ fr., ganz unnötig): hier l. die Treppe hinan, im ersten
Stock r. und in den r. Arkadengang zu der

**Cappella Palatina, der von König Roger II. 1132-40 in ara-
bisch-normannischem
Stil erbauten Burgkapelle, einem wahren
Schatzkästlein mittelalterlicher Kunst (Zutritt tägl. 7-10½ Uhr
vorm. frei, später, wochentags bis 4, So. bis 3 Uhr, gegen Trkg.;
früh bestes Licht). Im Innern findet man eine dreischiffige Basi-
lika
, mit Einschluß des Hochchors und der Apsis 33m lang, 13m
breit. Die arabischen Spitzbogen werden von zehn antiken Säulen
getragen, die 18m hohe Vierungskuppel ist mit griechischen und
lateinischen Inschriften geschmückt. Die schöne arabische Holz-
decke
des Schiffes, mit kufischer (altarabischer) Inschrift, ist mit
den Wänden durch Stalaktitengewölbe verbunden. Glasmosaiken
auf Goldgrund bedecken alle Wände.

Der Schloßturm S. Ninfa (jetzt Sternwarte) ist durch seine herr-
liche
Rundsicht berühmt (meist zugänglich, Trkg. ½-1 fr.). Einen
guten Überblick über die Stadt und die Conca d’Oro (S. 154) bietet
auch der obere Teil der Porta Nuova (Pl. B 1), wohin man sich
vom königl. Palast aus begibt.

Bei dem Denkmal Philipps V. die Stufen hinab, dann durch die
Via del Bastione a Porta di Castro und Via dei Benedettini gelangt
man nach *S. Giovanni degli Eremiti (Pl. A B 1, 2), der eigen-
artigsten
Kirchenruine von Palermo (Eintritt durch das Gartentor;
Trkg. 25 c.). Das Innere zeigt die Form eines sog. ägyptischen
Kreuzes (S. 393) mit drei Apsiden; das einschiffige Langhaus ist
durch einen Spitzbogen in zwei Quadrate geteilt. Einen ganz orien-
talischen
Eindruck machen die fünf nackten Kuppeln, die man am
besten von dem hübschen Kreuzgang (jetzt Garten) überblickt. An
die Südseite der Kirche grenzt eine verfallene kleine Moschee.

Wir kehren nun zu den Quattro Canti (S. 155) zurück und wen-
den
uns r. in die Via Maqueda. Gleich r. ist hier die Universität
(Pl. C 3); l., hinter dem Stadthause (Palazzo di Città oder Muni-
cipio
), steigt man von der kleinen Piazza Bellini die Treppe hinauf
zu zwei normannischen Kirchen (Eintritt tägl. 9-4 Uhr, 1 fr., So.
frei): an der kleineren, S. Cataldo, von 1161, außen ein arabischer
Zinnenkranz. Noch eigenartiger ist die größere Kirche